Nah dran am Puls der Zeit und mittendrin im Bötzowkiez – mit der Kultur AG

Maxim Leo

Das Interesse war auch in diesem Jahr wieder groß, der Veranstaltungsraum übervoll. Kein Wunder, denn die Veranstaltungsreihe „Lesung&Gespräch“ widmete sich Büchern und AutorInnen, deren Themen regelrecht neugierig und diskussionsbedürftig machten. 

„Jenseits von Putin“ von den Autoren Gesine Dornblüth und Thomas Franke beschäftigte sich auf journalistische Weise mit der Frage: Wie tickt die russische Gesellschaft, wie stehen die Bürger zu Putins Kriegswahn. Ihre Erkundungen, Erlebnisse und Erfahrungen waren teils erschreckend und führten u.a. zu der Erkenntnis: man muss dieses Land zu verstehen versuchen, um richtig werten und in der großen Politik auch richtig agieren zu können. Denn: Zu Verstehen suchen heißt nicht, Verständnis zu haben für diese Aggression. 

Lesung mit Publikum
Gesine Dornblüth und Thomas Franke stellen ihr Buch vor, Foto: privat

Ein Kiezbewohner, der Journalist und Autor Maxim Leo und sein Buch „Wo wir zuhause sind – die Geschichte meiner verschwundenen Familie“ verführte ebenso ins direkte Gespräch mit den Zuhörern. Denn plötzlich war nicht nur seine, durch die Nazis eigentlich erst zu Juden gestempelte Familie, die er bis in die jüngste 4. Generation beschreibt, Gegenstand der Lesung sondern auch das pure Jetzt. Der Nahostkonflikt, er ist auch Teil deutscher Verantwortung und Geschichte, wir schreiben sie weiter mit.

Im „Kiez-Salon“ mit Harf Zimmermann im Frühsommer eröffnete uns der hier lebende und arbeitende Fotokünstler seinen Blick in die „Hufelandstraße“ der 80er Jahre und der Nachwendezeit, für die Menschen wie für die Häuser. Es entwickelte sich eine wunderbar lockere Gesprächsrunde und die Idee, mit Harf Zimmermann mal einen Kiez-Spaziergang folgen zu lassen. Der Kiez-Spaziergang hat im November stattgefunden und wer teilgenommen hat, wird ihn nicht vergessen. 

Harf Zimmermann mit Foto aus seinem Werk auf dem Bildschirm
Harf Zimmermann präsentiert Fotos aus seinem Buch „Hufelandstraße“, Foto: Sonja Leinkauf

Und die „Schreibwerkstatt“ der AG Kultur, geführt von der Lektorin Natalie Tornai, hat nun im zweiten Jahr bereits eine stattliche Zahl an Bewohnern animiert, regelmäßig oder auch spontan sich „schreibend“ dem Leben zu nähern, so dass diese Form des sowohl individuellen als auch gemeinsamen Tuns im Jahr 2024 weitergeführt wird. 

Wir freuen uns über neue Mitglieder und Ideen.
Eure AG Kultur: Sonja Leinkauf und Natalie Tornai