mit Alexandra Zipperer
Es geht nicht nur um Lebensmittel, sondern auch um Würde …
1993 gründete eine Handvoll Engagierter die Tafeln. 30 Jahre später gibt es deutschlandweit 960 solcher Einrichtungen. 60.000 ehrenamtliche Mitarbeiter verteilen jährlich rund 265.000 Tonnen Lebensmittel an 2 Millionen Menschen in Not.
Die Autorin Alexandra Zipperer rutschte nach langer Krankheit unversehens selbst in eine prekäre Existenz. Mit geradezu verblüffender Leichtigkeit berichtet sie von ihrer eigenen Erfahrung als Tafelgängerin. Scham, Verzweiflung und Einsamkeit in dieser gut verborgenen Parallelwelt begegnet sie mitunter auch mit Ironie. Die Autorin plädiert für politisches Umdenken im Umgang mit Armut und liefert eine eindrückliche Erzählung darüber, wie schwer es ist, tagtäglich Würde zu bewahren
Die Tatsache, dass ohne die vor 30 Jahren als Provisorium gegründeten Tafeln die Versorgung Bedürftiger in einem reichen Land wie Deutschland zusammenbrechen würde, ist beschämend. Zipperer nennt die schiere Existenz der unter Druck stehenden Tafeln zu Recht einen Skandal.
FAZ, 8. Juli 2023
Alexandra Zipperer, Jahrgang 1965, in Franken aufgewachsen, lebt seit 1987 in Berlin mit zwischenzeitlichen Lebensstationen in den USA und Italien. Sie hat in Würzburg, Berlin, Boston und Rom Kunstgeschichte, Italienisch, Klassische Archäologie und Kommunikationswissenschaften studiert. Alexandra Zipperer war als Kulturmanagerin, PR-Frau, Autorin und Übersetzerin tätig. Sie spielte außerdem fünf Jahre als Gast Theater am Berliner Ensemble.
Donnerstag, 30. November 2023, 19:30
Kurt-Tucholsky-Bibliothek/Veranstaltungsraum von Pro Kiez e.V., Esmarchstraße 18, 10407 Berlin
Veranstalter: Pro Kiez Bötzowviertel e.V. und Kurt-Tucholsky-Bibliothek Pankow
Mit Unterstützung des Berliner Autorenlesefonds 2023/Bezirksamt Pankow
Der Büchertisch wird von der Buchhandlung „Die Insel“, Greifswalder Str. 41, betreut.